Tammi

Ich war schon so manches: Betriebs- und Kantinenkatze, Freundin eines Hausmeisters, Wegelagerin und Mutter vieler Kätzchen.
Bis ich Anneliese traf und sie mich zu ihrem Nachbarn und Freund Sven brachte. Erst war ich sehr beleidigt, weil ich nicht bei ihr wohnen durfte, aber dann sah ich ein, dass es bei Sven viel schöner ist. Der wohnt nämlich Parterre und hat eine herrliche Katzenklappe. So war ich frei und hatte trotzdem eine warme Wohnung!

Die Leute in der Gegend waren recht nett, auch wenn ich lieber vorsichtig war. Ich wusste nämlich aus Erfahrung, dass manche Menschen böse sind! Wenn ich da an den Chefkoch der Kantine denke … der hat den Küchenfrauen verboten, uns die Reste zu geben und uns mit heißem Wasser bespritzt. Ich dachte eine Weile, dass bei den Menschen die Frauen nett und die Männer gemein wären. Am Anfang lebte ich bei Sven gewissenmaßen im Untergrund (sprich: unter den Möbeln), was mir meinen Namen Tammi einbrachte. Keine Ahnung, wer diese Tamara war und was eine Guerillara ist … jemand der unterm Küchenschrank wohnt, nehme ich an. Jedenfalls kam ich nur nachts heraus, um zu fressen – aber Anneliese und Adriana haben nicht locker gelassen, bis ich erkannt habe, was für ein lieber Kerl und williger Katzenuntertan der Sven ist.
Und seinen Kater Wiesi, den mochte ich sofort! Obwohl mein Sven von Zeit zu Zeit viel arbeiten musste und ich manchmal tagelang mit meinen Ersatzdosis Anneliese und Adriana vorlieb nehmen musste: Ich war eine glückliche Katze.

Rest in Peace, Tammi (ca. 1994 – 2008)

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