Kategorie Essays

Fäulnis unter einer makellosen Fassade

Ein Leben ohne Gefühle ist ein zu hoher Preis für den Frieden. Wieviele Bürger Vulkans wurden wegen eigenständiger Gedanken in die Verbannung geschickt? Wo ist die Grenze dessen, was für normal gehalten wird? Was ist mit Arroganz und Xenophobie?

Autor: Andal aus dem Hause Boras
(Übersetzung von Anneliese Wipperling)

Hochverehrter Herr Botschafter, liebe Landsleute.
Es verschafft mir eine gewisse Befriedigung, daß meine wissenschaftliche und pädagogische Arbeit so weit Anerkennung findet, daß man mir meinen ehemaligen Platz in der Gesellschaft Vulkans wieder anbietet. Ich könnte zufrieden sein, wenn ich mir sicher wäre, daß es dabei einzig und allein um die Würdigung meiner Leistung geht. Leider hege ich diesbezüglich tiefe Zweifel.

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Die Legende von Schaman

In einer grausamen Vorzeit, als die Vulkanier noch Krieg gegeneinander führten, wurde ein gesamter Clan der Turuska von Sklavenjägern ausgelöscht. Nur ein Mann überlebte: Schaman aus dem Hause Kuma. Er begriff, dass nur ein völlig ungewöhnlicher Weg helfen konnte, sein Volk zu retten …

erzählt von Warun aus dem Hause Boras
(Übersetzung von Anneliese Wipperling)

Du weißt sicher schon längst, dass es auf Vulkan nicht immer so friedlich und gerecht zuging, wie heute. Die Clans der ehemaligen Waldbewohner breiteten sich überall aus, besetzten die Quellen und wenigen Binnenmeere … kämpften miteinander um Wasser, Erze, Land … sie waren völlig skrupellos, eine wahre Auslese der absoluten Entropie...

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150 Jahre Föderation der Vereinten Planeten

Natürlich halten wir alle die Gründung der Föderation für die wohlverdiente Frucht unserer eifrigen Bemühungen um Frieden und Gerechtigkeit. Nun sind wir an geheime Informationen gelangt, die alles in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Ironischerweise hat es sich wieder einmal gezeigt, dass böse Taten manchmal gute Folgen haben …

Leitartikel der Federations Weekly vom 8. Mai 2301

Autor: Ruda aus dem Hause Boras
(Übersetzung von Anneliese Wipperling)

Die Macht der Entropie

Menschen, Vulkanier und viele andere Spezies der Föderation sind stolz auf die Fähigkeit, ihre Umwelt zu beherrschen und zu gestalten. Bei Vulkaniern geht es sogar so weit, dass sie glauben, ihre eigene Persönlichkeit nach einem höchst abstrakten Vorbild formen zu können.
Natürlich halten wir alle ...

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Unendlich heterosexuelle Weiten – Homosexualität in Star Trek

Manchmal sieht man bei “Star Trek” den Versuch, zur Emanzipation Homosexueller in der Gesellschaft beizutragen – eben mit den beschränkten Mitteln, die man hat, wenn man in einer homophoben Gesellschaft finanziell überleben will …

ein Artikel von Ruwen Krieger

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, einem zweistündigen Videovortrag an der Universität Trier zu genau diesem Thema beizuwohnen. Für einen schwulen Star-Trek-Fan ist es natürlich sehr interessant, diese zwei überaus wichtigen Lebensbereiche miteinander verbunden zu sehen ;-).
Als wir an der Uni ankamen, war der Hörsaal schon gut gefüllt.
Obwohl ich von mir behaupte, die meisten Star-Trek-Folgen und Filme gesehen zu haben, waren die meisten Szenen, die uns vorgestellt wurden, mir bisher nicht oder nur am Rande bzw...

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Die Turuska und ihre zwei Welten

Ich ahne, dass es für unsere Leser ziemlich verwirrend sein muss: Eine Spezies, die gleichzeitig auf Heyla und Vulkan lebt … Turuska und Philosophiebürokraten … Männer, Frauen und Kinder … Personen mit den gleichen Namen, der gleichen Geschichte und identischen Charakteren.

Nun, alles hat seine Geschichte – und die des Volkes der Turuska begann auf Vulkan. In den verschiedenen Star Trek Serien erfährt man einiges über die Vulkanier als globalisierte Spezies und praktisch nichts über ihre verschiedenen Rassen und lokalen Gruppierungen. Bei anderen Völkern des Star Trek-Universums ist es ganz ähnlich. Nur die Menschen dürfen regionale Bräuche haben.
Captain Picard von der U.S.S. Enterprise zum Beispiel ist Franzose...

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Am Anfang war Tuvok

Durch Deep Space Nine war ich, was das aktuelle Vulkanierbild anging, einigen Kummer gewöhnt. Trotzdem freute ich mich sehr, als ich hörte, daß bei Voyager endlich wieder einer meiner geliebten Vulkanier zur Stammcrew gehören würde. Was ich dann jedoch sah, hat mich zunächst sehr verblüfft. Bisher sahen die Vulkanier ziemlich einheitlich aus: schwarzhaarig, hellhäutig, mit scharf geschnittenen Gesichtern… und nun präsentierte man mir einen dunkelhäutigen Mann mit ausgesprochen weichen Gesichtszügen. Nicht, daß mir Tim Russ nicht gefallen hätte – ganz im Gegenteil – aber er sah für mich einfach nicht wie ein richtiger Vulkanier aus...

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Aus tiefstem Inneren

Mal ehrlich: Habt ihr auf irgend einem Schiff der Sternenflotte schon mal irgendwo ein Klosett gesehen? Wir nicht!
Da fragt man sich natürlich, wie unsere Helden das wohl machen: Stundenlang auf der Brücke im Einsatz und niemand darf seinen Posten verlassen, weil ansonsten gleich irgendwas assimiliert oder in die Luft gejagt wird…

eine Glosse von Anneliese und Adriana Wipperling

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Worte des großen Surak

Bedenke, bevor du dein Leben oder deine Arbeit mit einem anderen teilst: Unwissenheit ist der größte Feind der Logik. Indem du dem anderen Informationen vorenthältst verhinderst du bei ihm logisches Denken und erniedrigst ihn. Es kann sein, daß dadurch sein Denken und Handeln irrational und destruktiv wird. Es kann sogar sein, daß Emotionen seinen Verstand vollständig überwältigen und ihn zum Tier werden lassen. Du vergrößerst damit die Entropie und beschleunigst den Hitzetod des Universums…. Versuche niemals, einen anderen durch Bruchstücke deines Wissens oder Unwahrheiten zu manipulieren! Wenn der andere nicht bereit ist für deine Wahrheit, so meide lieber jeden Kontakt zu ihm. So ehrst du zwar nicht das Cthia aber du erniedrigst es auch nicht. Indem du den anderen seinen eigenen Gedanken überläßt, läßt du das Universum unberührt.

(Aus: Anneliese Wipperling, “Der weite Weg zur Erde”)

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Nachdenken über Kolonialismus und Fortschritt

Kolonialismus als Form der Entwicklungshilfe zu betrachten fällt schwer. Moralische Überlegenheit der Kolonialisatoren wird oft als Rechtfertigung ins Feld geführt, ist aber bei konsequent unparteiischer Betrachtungsweise eher unwahrscheinlich. Sie kann jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden …

ein Essay von Anneliese Wipperling

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