Rico Gehrke (Hrsg.): „7 Millionen Tage in der Zukunft – 2022 Collection of Future & Space Fiction Stories“
Die neue große Anthologie aus dem Hause modernphantastik; vollgepackt mit 30 spannenden und überraschenden Texten – es geht in die Zukunft, ins Weltall und an Orte, die sich uneserer Vorstellungskraft entziehen. Seltsame Ereignisse nehmen dort ihren Lauf, Unerwartetes tritt plötzlich aus dem Schatten hervor und es lauert die Gefahr! – Folgen Sie unseren Autorinnen und Autoren in faszinierende Abenteuer und erleben Sie Situationen, die Sie mitfiebern lassen. Und manche Geschichten sollten Sie mit Humor nehmen. Gute Unterhaltung! Leseprobe aus der Geschichte „Die Erben der Erbauer“ von Anneliese Wipperling: Am interessantesten finden wir zwei kleine, mit flachen weißen Steinen ausgelegte Kammern. Darin befinden sich riesige weiße Trichter und ein an der Wand angeklebter Napf mit einem Loch. Genau wie in den großen Arbeitskammern gibt es überall Hohlstangen. Spuren in den Trichtern deuten darauf hin, dass es sich um Entleerungnäpfe handeln muss. Wir haben es ausprobiert: Auf so einem Trichter können acht bis neun Ratten gleichzeitig sitzen und ihre Kökel fallen lassen. Heißt das, dass diese Supertiere in Gruppen gekackt haben oder waren sie so groß, dass so ein Thron für ein einziges Hinterteil nötig war? Auf den Klappen zu den beiden Kammern befinden sich schwarze Zeichen. Etwas steht breitbeinig aufrecht. Ratten sind das auf keinen Fall. Sie haben viel zu lange Hinterbeine und keine Schwänze. Das sollen die ehemaligen Herrscher der Welt sein? Der Gedanke ist abartig! In den untersten, halb unterweltlichen Kammern gibt es noch mehr weiße Entleerungstrichter und ganz viel unverständliche Sachen in offenen Kisten. Kann es sein, dass Continue Reading →
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Streiflichter aus dem Roten Sektor
Endstation Tierheim? Ein Raumschiffcaptain sucht seine verschollenen Schiffskameraden Das Tierheim Lankwitz ist genauso ein Knast wie alle anderen Institutionen dieser Art. Aber ich sehe, dass die Menschen sich Mühe geben, es für die Insassen ein wenig nett zu gestalten. Die Katzen haben Kletterbäume und Kuschelhöhlen. Überall liegen Fellmäuse und anderes Spielzeug herum. Drei ungefähr zehnjährige Kinder spielen gerade mit den Hunden. Ich öffne meinen Geist ganz weit, sende einen freundlichen mentalen Gruß und in den Käfigen wird es abrupt still. Alle Hunde und Katzen verharren in ihren momentanen Posen, dann kommen sie langsam, ohne noch irgendetwas anderes zu beachten, an die Gitter, pressen sich dagegen, sehen mich aus großen Augen an. Auch die Kinder kommen näher und mustern mich schweigend. Ich empfange die Gedanken der Tiere. „Wer bist du?“ „Was für ein seltsamer Mensch!“ „Er kann uns hören!“ „Hören!“ „Hören!“ „Er weiß alles!“ „Versteht alles!“ „Er ist unser Bruder …“ „Aber er riecht seltsam.“ „Fremd!“ „Anders!“ „Er ist trotzdem unser Bruder.“ „Er ist ungefährlich!“ „Freundlich.“ „Ganz fremd!“ „Nicht fremd.“ „Er ist ein Heylaner.“ „Ein was?“ Eine graue Tigerkatze kratzt sich scheinbar beiläufig hinter dem Ohr. Dann spricht sie mich direkt an. „Captain Thalno! Schön, dass du uns gefunden hast!“ Ein stattlicher grauer Kater aktiviert ebenfalls lässig seinen Translator. „Das war leider nicht sehr aufschlussreich für unseren Feldversuch. Wir wissen jetzt alles über Tierheime … aber sonst? Selbst Hamba, der als Jack Russell wenigstens ab und zu ausgeführt wird, konnte nicht viel zum Forschungsprojekt beitragen.“ „Wau! Wau!“, meldet sich der Terrier Continue Reading →
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Leseprobe: Der Lurch Sasfran und der Heylaner Koolmak auf dem Waldplaneten Kass
Wir haben keine Lust mehr, zu reden. Es ist so schön hier. Ein riesiges Arboretum mit warmer feuchter Luft, arglos summenden Insektenschwärmen und unzähligen Bächen und Tümpeln. Eigentlich ist Kass ein wundervoller Planet für Lurche. Warum haben wir Humili den nicht längst besiedelt? Warum haben wir uns immer so fanatisch auf einen einzigen Weg fokussiert? Klar, Wir hätten uns genauso wie die Imperier rechtzeitig mit Generationenschiffen auf den Weg machen können, diese schöne herrenlose Welt finden und hier als intakte Lurche glücklich leben können. Aber das war unseren Denkern zu simpel. Fatalerweise haben zwei verschiedene Puristenfraktionen gleichzeitig den Aufstieg unserer Spezies zu reinen Geistwesen zelebriert und an unserer alternden Sonne herumgepfuscht, um sie für die Ewigkeit fit zu machen. Wie arrogant muss man eigentlich sein, um so ein stellares Riesenprojekt anzugehen und das Volk zur gleichen Zeit physisch in einen völlig hilflosen Zustand zu versetzen? Jedes einigermaßen vernünftige Lebewesen rechnet doch damit, dass bei derartig größenwahnsinnigen Experimenten etwas schief gehen kann! Wo waren Plan B und C? Diese Anhänger der reinen Lehre waren richtige Verbrecher! Dumme und arrogante Verbrecher! Dass ich das geahnt und als junger Hüpfer meine Meinung gesagt habe, war für die Denker und Macher ein Grund, mich einsperren und kastrieren zu lassen. Mich und unzählige andere, die es gewagt hatten, ihren gesunden Lurchverstand zu gebrauchen. Wir Humili hatten keinerlei Streitkultur. Daran wären wir beinahe zugrunde gegangen. Hoffentlich haben die Kass daraus etwas gelernt … Koolmak, der gemütlich neben mir im Gras liegt, nimmt meinen Gedankenstrom auf. „Mach Continue Reading →
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Dichtung oder Wahrheit?
Ausgangspunkt unseres Buchprojekts „Red Sector“ ist die Frage, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn das Unbekannte, Fantastische, Außerirdische plötzlich in unseren ganz normalen Alltag einbricht. Dazu haben Adriana und ich für unsere ersten Kapitel Situationen gewählt, die wir tatsächlich erlebt haben – und das mehr als einmal. Adriana einen Urlaub in Tropical Islands und ich einen ganz normalen Tag, an dem ich etwas verpennt mein Altpapier in die Laube meines Nachbarn bringe, damit er es bei Gelegenheit verkaufen kann. Beide haben wir mehr oder weniger reale Charaktere für unseren Einstieg gewählt. Das sind zunächst einmal Pendants von uns selbst – die Verwaltungsangestellte an der Uni Potsdam Melissa Hardenberg und die Rentnerin und Autorin Amanda Landmann. Später kamen weitere Freunde und Bekannte dazu: Ein Ex, ein Nachbar, meine bulgarische Hausärztin … Manche realen Charaktere tauchen nur in einem einzigen Kapitel auf, andere übernehmen tragende Rollen. Die Aliens sind, bis auf eins, erfunden. Lustigerweise hat Adriana einer guten Freundin von uns Käfergestalt verpasst – und es funktioniert hervorragend. Die irdischen Schauplätze sind alle real und uns bis auf wenige Ausnahmen persönlich vertraut. Wo wir nicht selbst waren, haben wir in Büchern und im Internet die nötigen Details recherchiert. Wir haben reale Sterne herausgesucht, um die die Welten der Liga kreisen. Selbst das Prozedere bei der EU-Forschungsförderung ist korrekt dargestellt. Es bleibt der bohrende Gedanke: Ist die Normalität nur eine Fassade? Was ist Traum und was ist Wirklichkeit? (Anneliese Wipperling, 24. Juni 2015)
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„Die Sprache des Roten Sektors“ – Lohnt es sich, das zu lesen?
Die SF ist ein gründlich beackertes Feld. Es ist praktisch unmöglich etwas rundherum Neues zu schaffen – wohl aber, etwas sehr Persönliches. Da jeder Mensch auf seine Weise einzigartig ist, sorgt eine individuelle Sichtweise dafür, dass keine Massenware entsteht. Jedenfalls bin ich davon fest überzeugt. Die „Sprache des Roten Sektors“ ist mein bisher persönlichstes Projekt. Was ich vermieden habe, weil es davon schon genug gibt: Ein geozentristisches Weltbild, bei dem der Mensch das Maß aller Dinge ist. Jegliche Art von Schwarz-Weiß-Malerei. Makellose, omnipotente, quasi gottähnliche Helden oder Spezies. Konfliktfreie paradiesische Zukunftsvisionen und absolut pessimistische Katastrophenszenarien (Warnliteratur). Problemlösungen, die bis in alle Ewigkeit funktionieren. Eine allmächtige Technik, mit deren Hilfe sämtliche Probleme lösbar sind. Außerirdische, die eigentlich Menschen mit Latexmasken sind. Stattdessen verspreche ich Euch, meinen Lesern: Zeitliche Nähe zu unserer eigenen Existenz. Was ich beschreibe, könnte schon morgen vor der Haustür passieren. Authentische Schauplätze auf der Erde: Brandenburg an der Havel, Tropical Islands, Potsdam, Berlin, Cottbus, Bonn … Die Havarie eines außerirdischen Raumschiffs im Orbit der Erde und einen Erstkontakt, bei dem einige Menschen schwere Schuld auf sich laden. Eine facettenreiche Erzählstruktur, bei der verschiedene Aliens und Menschen ihre Sicht auf das Geschehen beitragen Aliens, die Individuen mit Stärken und Schwächen sein dürfen. Faszinierende Spezies mit ziemlich merkwürdigen Lebensweisen und Moralvorstellungen. Eine Hommage an Freundschaft, Liebe, Toleranz und Vernunft. Es gibt einiges an fortschrittlicher Technik, deren Kosten, Risiken und Nebenwirkungen jedoch nicht verschwiegen werden. Ihr lernt eine Liga friedlicher Welten kennen, die funktionieren könnte, weil sie Unterschiede zulässt und ihre Continue Reading →
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Die Magnetische Stadt: 2014 Collection of Science Fiction Stories [Kindle Edition]
Die Anthologie, wo Adrianas Geschichte „Neujahrsapoklyske“ veröffentlicht wurde, ist seit 21.07.2015 als eBook schon bei Amazon.de erhältlich: http://www.amazon.de/Die-Magnetische-Stadt-Collection-Science-ebook/dp/B012ADQTJK/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1437559011&sr=8-1&keywords=die+magnetische+stadt BTW: 3,49 € ist nun wirklich nicht teuer (liebguck) :). Die Print-Version kommt vorausssichtlich Ende August. Und noch ne kleine Leseprobe: Ich werde wach und das Licht fällt in Streifen auf weiße Wände. Komisches, rötliches Licht, irgendwie viel zu hell. Ich richte mich vorsichtig auf … Aua, mein Schädel! Wo bin ich? Was mache ich hier? Meine Wohnung ist das nicht. Warum schlafe ich in Klamotten, mit einem Laborkittel zugedeckt? Und dann diese fiesen Kopfschmerzen … Langsam kommen die Erinnerung zurück. Nach der Sylvester-Party hat sich jeder von uns auf irgendeine Couch fallen lassen und ist auf der Stelle eingeschlafen. Hier gibt es in fast jedem Büro ein Sofa – Wissenschaftler neigen dazu, bis spät in die Nacht zu arbeiten.
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