Zur Ethik des Widerstandes

Ist es vernünftiger, sich widerstandslos töten zu lassen, statt die Reinheit der eigenen Seele auf’s Spiel zu setzen, indem man ein Leben nimmt? Leider gibt es keine starren Formeln für richtiges oder falsches Verhalten …

Mehr Informationen zum Heyla-Universum unter:
http://sandozean.de/blog/sandozean/?p=64 und www.heyla.de.vu

Andal aus dem Hause Boras: Rede während des Kampfes um die Feuermulden
(Übersetzung von Anneliese Wipperling)

“Freunde! Der große Ennu sagte einmal, dass es kein schlimmeres Verbrechen gibt, als ein Leben auszulöschen … dass es vernünftiger wäre, sich töten zu lassen, als den Speer auf das Herz seines feindlichen Bruders zu richten. Manche von euch denken jetzt vielleicht, dass es Unrecht ist, sich gegen die Soldaten des Triumphats zu wehren … sie möchten lieber Märtyrer werden, statt die Reinheit ihrer Umahs zu gefährden und da die größte Autorität Heylas ihnen recht zu geben scheint, sind sie von ihrer eigenen Makellosigkeit überzeugt … geradezu begeistert.

Leider gibt es in Wirklichkeit keine starren Formeln für richtiges oder falsches Verhalten. Was gestern ethisch war, um die zerstrittenen Heylaner endlich zu einen … was unbedingt notwendig war, um die Kette aus Verbrechen, Bakh’Hatsu, neuen Verbrechen und neuem Bakh’Hatsu zu zerbrechen, kann heute unverantwortlich sein. Die Bedingungen haben sich seit Ennu radikal geändert: Der neue Feind ist kein irregeleiteter Bruder, sondern extrem fremdartig und grausam, eine wahre Inkarnation der reinen Entropie. Unsere Verantwortung für die Vielen ist größer geworden, umfasst inzwischen den ganzen roten Sektor und es gibt jetzt Werte, die es verdienen, verteidigt zu werden.

Die Liga friedlicher Welten ist eine sichere Heimstatt für viele Spezies. Jene, die den Stellarflug bereits erfunden haben, sitzen im hohen Rat und können dort die Interessen ihrer Planeten vertreten. Die Anderen schützt die Leitmaxime vor Tod, Ausbeutung und Vertreibung. Unsere Gemeinschaft ist ein einzigartiges, seit dreihundert Standardjahren erfolgreiches Projekt … ein Hoffnungsschimmer für die geschundenen, versklavten Bewohner diverser Welten im schwarzen und gelben Sektor … vielleicht sogar irgendwann für die gesamte Galaxis.

Wenn die Feuerhänder uns besiegen, wird eine große Dunkelheit über alle fühlenden und denkenden Wesen kommen. Es wird keine Freiheit mehr geben, keine Freude, kein sinnvolles Leben.
Möchtet ihr wirklich die Verantwortung für so viel Leid tragen?
Möchtet ihr wirklich Milliarden Lebewesen diesen Bestien preisgeben?
Sollen die Djindjii wirklich ihre Herzen und Lebern fressen und die Feuerhänder sich an unserem Unglück weiden? Kann das Umah eines Untätigen wirklich reinbleiben? Ich bezweifle das.”

(Auszug aus: Anneliese Wipperling: “Gesang mitten im Feuer“ , 2006)

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