Freiheit genießen
Ich reise mit dem Wind.
Mein Haus ist er,
mein Bett,
mein Gefährte.
Ich bin ganz oben,
die Berge
weit unter mir.
Durchsichtig bin ich,
wie Luft unsichtbar.
Niemand sieht mich.
Nur selten glänzen
meine Flügel aus Glas
in den schrägen Strahlen
des Abends.
*
Sahlas Freiheit
Etwas tun. Etwas nicht tun.
Etwas denken, etwas vergessen.
Etwas verpassen.
Schlafen, fliegen und leben nach eigenem Gesetz.
Flügelspitze an Flügelspitze
Und dennoch allein.
Ganz allein.
Alles gehört allen – auch die Wahrheit.
Sie hat tausend Gesichter.
Alle sind groß und schön.
Alle sind traurig.
Keins ist unwichtig.
*
Freier Flug
Hoch so hoch!
Die Sterne duften.
Weiße Blüten
im nachtblauen Gras.
Weit so weit!
Das silberne Fell
des Windes
weht mir
ins Gesicht.
Ich wiege nichts.
Bestehe nur aus
Gesang.
Ich brauche nichts.
Nur unsichtbare
Wolkenpfade
und die Freiheit
zu fliegen.
Irgendwohin.
*
Mein Freund von den Sternen
Ich schlinge meine Arme um seinen Hals,
meine Beine um seine schmalen Hüften.
Ich spüre sein weiches Fell und
seinen Geruch nach Ferne.
Dann fliegen wir hoch über den roten
Dächern der Stadt.
Wir reiten auf dem Wind
und schreien vor Lust.
Manchmal spucke ich auch ein bisschen
auf das Gewimmel tief unter mir.
Ich brauch alle Kraft.
Ich muss mich festhalten,
um nicht zu fallen.
Mein Freund hat keine Arme,
nur pelzige Flügel.
Ich vertraue darauf dass er mich zurückbringt,
bevor meine Arme erlahmen.
Dass er stets fühlt, wann ich
festen Boden brauche.
Nur mit ihm fliege ich
ohne Angst.
*
Wahre Freiheit
Im Selbst gefangen
kannst du nicht frei sein.
Jemand anderes
muss der Sand sein
unter deinen Füßen,
der Ozean
an deinen Hüften,
deine Luft zum Atmen.
Jemand anderes
muss die Türen in deinem Geist
für dich öffnen
und deine Dunkelheit
mit Worten füllen.
Der Wind allein
macht dich
nicht frei.
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